Handschriftlicher Bericht von Engelbert Pfeuffer zum Bombenangriff am 24./25. April 1944
Kriegsereignisse meines Heimatortes.
Wie so viele Städte und Dörfer von verheerenden Fliegerangriffen beschädigt wurden, so wurde auch mein Heimatort Estenfeld schwer mit genommen. Es war am 24. Auf 25. April 1944 23 Uhr, da wurde Voralarm gegeben. Das ganze Dorf war hell von zahlreichen Leuchtschrimen abgesteckt. Alles ging in die Luftschutzräume. Die Feuerwehr an ihre Geräte. Es kam nicht einmal zum Alarm, weil es schon zu spät war. Spreng-, Phosphor- und Brandbomben wurden in Massen auf die Erde befördert, das halbe Dorf stand in hellen Flammen. Die zahlreich erschienenen Feuerwehren standen bei genügend Wasser machtlos dem Feuer gegenüber. Wind und Phosphor förderten den Brand. Viele Ortsbewohner gingen ins Freie und das war gefährlich. Ein Mann der ins Freie flüchtete traf ein Phosphorkanister tödlich. Diese Familie wurde am schwersten getroffen. Die Frau stand mit ihren Kindern vor dem nichts, das Haus brannte auch noch vollkommen aus. Bei diesem Angriff wurden 48 Scheunen, 15 Wohnhäuser und noch zahlreiche Schuppen vernichtet. Am meisten mußte die Schweinezahl darunter leiden. Mein elterlicher Betrieb verlor sämtliche Schweine. Mein Vater war alleine auf dem brennenden Hof.